Vielen Menschen bereitet das Lernen von Vokabeln Schwierigkeiten. Wir haben hier unsere Tipps zum richtigen Vokabel-Lernen stichpunktartig zusammengefasst.
Vieles lernt sich leichter, wenn man versteht, was man lernt, wie man es tut und vor allem warum man es so machen soll. Das gilt natürlich auch für das Lernen von Vokabeln. Deshhalb haben wir wichtige Hintergründe zum Thema Vokabeltraining weiter unten ausführlicher ausgeführt.
Wer sich unsere Tipps ausdrucken möchte, kann dies über diesen Link tun:
Lernmethoden Vokabeltraining
Unsere Lerntipps in Stichpunkten
- Angenehme Lernatmosphäre schaffen
- Vor und nach dem Lernen mind. 60 Minuten keine Spiele an PC, Handy & Co.
- Kleine Päckchen (5−6 Vokabeln von 30) über den Tag verteilt lernen
(zu viel auf ein Mal wird als Müll entsorgt) - Zu Beginn immer die zuletzt gelernten Vokabeln kurz wiederholen
- Mit allen Sinnen lernen – auf vielfältige Weise lernen
- Hören, Sehen
- Lesen, Schreiben
- Basteln, Schauspielern
- Sätze und Geschichten ausdenken
- Anfassen
- Riechen, Schmecken
- Leise vor sich hinsprechen
- Rhythmisch vor sich hinsingen oder sprechen…
Dem schriftlichen Lernen kommt eine besondere Bedeutung zu, da dabei gleichzeitig mehrere Sinne angesprochen und benutzt werden.
- Lernhilfen benutzen
- Eselsbrücken finden,
- z.B. parvus = klein im Lateinischen
- Eselsbrücke: Pavian hat kleinen Hintern
- Schwierige Vokabeln, solche, die man sich nicht merken kann, auf Zettel schreiben und in der Wohnung ankleben
- z.B. verwelken an den Blumentopf oder eintreten an die Tür
- Übungen finden, nicht nur anschauen – ÜBEN!!
Übungen finden wir in Lehrbüchern oder online
- Eselsbrücken finden,
- Lebhafte Kinder können sich ggfs. mit einem Kaugummi im Mund oder einem Antistressball in der Hand besser konzentrieren
- Abfragerichtung der Vokabeln immer wieder ändern Deutsch -> Englisch und andersherum Englisch -> Deutsch
- Beim reinen Vokabel-Lernen alle 10–15 Minuten 2 ‑3 Minuten Pause machen
- Allgemein beim Lernen spätestens nach 45 Minuten 10–15 Minuten bewusst Pause machen
- Vor dem Schlafengehen die Vokabeln noch einmal wiederholen
Und bitte nie vergessen: Wiederholung macht den Meister
Wie merkt sich unser Gehirn am besten Vokabeln?
Ein Modell unseres Gehirns besagt vereinfacht, dass unser Gehirn bezüglich unserer Fähigkeit, sich zu erinnern, in die drei Bereiche Ultrakurzzeitgedächtnis (UKZG), Kurzzeitgedächtnis (KZG) sowie das Langzeitgedächtnis (LZG) eingeteilt werden kann.
Damit neue Informationen erfolgreich abgespeichert werden können, müssen sie allerdings überhaupt erst einmal von unserem Gehirn aufgenommen werden. Sind es zu viele Informationen auf einmal, fallen einfach willkürlich Informationen „hinten runter“. Sie kommen nie in unserem Kopf an.
Daher empfiehlt es sich, Vokabeln prinzipiell in kleinen „Häppchen“ zu lernen. Also zum Beispiel immer in Päckchen zu 5 – 6 Vokabeln. Beachten Sie hier bitte die individuellen Fähigkeiten Ihres Kindes. Manche merken sich leicht 10 Vokabeln, andere brauchen kleinere Pakete zu je 3 Vokabeln.
Störende Einflüsse sind hier aber auch alle anderen Informationen, die auf unser Kind zur gleichen Zeit einstürzen. Dies kann ein Telefonat der Mutter sein, bei dem das Kind nebenbei zuhört, oder es könnte ein parallel laufendes Computerspiel sein, oder das Handy macht immerzu Pling…
Sind unsere 5 – 6 Vokabeln dann im UKZG angekommen, entscheidet dies, ob diese neuen Wörter wichtig genug sind, ins KZG übernommen zu werden.
Diese Entscheidung hängt unter anderem von der Einsicht des Kindes und seiner momentanen Gemütshaltung ab. Wenn es sich also grad noch ärgert über irgendetwas oder irgendjemanden, wird den Vokabeln wahrscheinlich eine weniger große Bedeutung zugeschrieben, als wir es uns wünschen.
Voraussetzung für ein effektives Lernen ist dementsprechend eine angenehme Lernatmosphäre ohne Ablenkung. Lernen Sie mit Ihrem Kind Vokabeln ganz nebenbei, unterwegs, im Auto, ohne Druck.
Den Weg vom Kurzzeitgedächtnis zum Langzeitgedächtnis schaffen die Vokabeln dann nur, wenn sie entsprechend verarbeitet werden, also wenn das Kind sie intensiv bearbeitet.
Vokabeln intensiv bearbeiten heißt Lernen mit allen Sinnen, auf vielfältige Weise lernen:
Vokabeln sind nicht Sinn-los, die kann man:
hören, sehen, lesen, schreiben, basteln, schauspielern, sich dazu Sätze oder Geschichten ausdenken, sie anfassen, riechen, schmecken und leise vor sich hin sprechen…
Lassen Sie sich als Eltern bitte nicht von Ihren Kindern verschrecken mit Aussagen wie: „Papa, Du fragst immer so komisch ab. Unser Lehrer macht das ganz anders. Lies einfach nur die Vokabeln vor.“
Sehr hilfreich können Lernhilfen sein, z.B.
- Eselsbrücken finden,
- z.B. parvus = klein im Lateinischen
- Eselsbrücke: Pavian hat kleinen Hintern
- Es gibt keine blöden Eselsbrücken, Hauptsache sie sind hilfreich
- Schwierige Vokabeln, also solche, die man sich nicht merken kann, auf Zettel schreiben und in der Wohnung ankleben
- z.B. „verwelken“ an den Blumentopf oder „eintreten“ an die Tür
- Übungen finden, nicht nur anschauen – ÜBEN!!
- Übungen finden wir in Lehrbüchern oder online
- Der gute alte Karteikasten, auf den wir selbst unsere Vokabeln schreiben (Vokabel-Schreiben ist extrem wichtig!)
Der Karteikasten hat mindestens 3 Fächer- Neue, unbekannte Wörter -> jeden Tag üben
- Bekannte Wörter -> jeden 3. Tag üben
- Wörter, die man schon gut kann -> jeden 5. Tag üben
- Memory spielen – mit selbst angefertigten Vokabelkarten
- Viele weitere Lernhilfen findet man im Internet, aber es kommt nicht darauf an, viele Lernhilfen zu kennen, sondern besser ein bis zwei Lernhilfen fest im Lernalltag Ihres Kindes zu etablieren.
- Beispielsätze aus dem Buch übersetzen. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es immer einen Übungstext.
Beim Vokabeltraining immer auch die Abfragerichtung sowie die Reihenfolge der abgefragten Vokabeln ändern Deutsch -> Englisch zu Englisch -> Deutsch.
Wenn Sie mit Ihrem Kind Vokabeln lernen, könnte Ihr Kind auch Sie einmal abfragen. Viele Kinder motiviert dieses Lernen auf Augenhöhe sehr.
Wichtig!
Vokabeln lieber öfter in kurzen Blöcken lernen. Zum Beispiel 10 Minuten. Dann erst einmal Mathematik Hausaufgaben machen. Ganz wichtig ist ein Fächerwechsel. Nicht gleich weiter machen mit den Englisch-Hausaufgaben oder mit Französisch.
Spätestens nach 45 Minuten 10 ‑15 Minuten bewusst Pause machen mit frischer Luft, ein bisschen Bewegung, gesundem Snack und ohne Bildschirm (Handy, PC, Fernseher, Konsole…). Kein neuer Input in der Pause!
Zu Beginn jeder Vokabeleinheit die zuletzt gelernten Vokabeln wiederholen.
Vor und nach jedem Lernen mindestens 1 Stunde keine Bildschirmarbeit oder –spiele! Sonst werden die meisten gelernten Daten überschrieben.
Vor dem Schlafen noch mal kurz alle Vokabeln des Tages wiederholen.
Und ganz prinzipiell gilt: Wiederholen, wiederholen, wiederholen…
Denn: Übung macht den Meister